Die Eisrieke in 12 Kapiteln:

Autor: Erdmann Graeser (1870-1937), frei bearbeitet von Werner E. Hintz

Ein Roman aus Alt-Berlin. Mit 16 Zeichnungen von Gerhard Ulrich. Paul Franke Vlg. Berlin, 1931
Friederike Sandbohm lebte gegen Ende Ende der 80er Jahre des 19. Jhd. in Schöneberg, daß damals noch nicht zu Berlin gehörte, und war als »Eisrieke« ein - häufig verspottetes - Berliner Original. Graeser hat ihre Geschichte dann ver-roman-t.
[Als Paperback veröffentlicht in neuerer Zeit vom Arani Verlag, 1983; ältere Ausgaben auch bei ZVAB und ebay erhältlich].

Produktion: RIAS 1968 | Laufzeit 328'26 Min. | Erstsendung: 18. September 1968
Erstsendetermine:
1968: 118.9. / 2.10. / 16.10. / 30.10. / 13.11. / 27.11. / 11.12. / 25.12.
1969: 8.1. / 22.1. / 5.2. / 19.2.

Erzähler:
Ewald Wenck
Mitwirkende:

Cover 'Die Eisrieke' (1970)

Cover 'Die Eisrieke' (Arani, 1983)

Gudrun Genest (Rieke Sandbohm)
Reinhold Bernt (ihr Bruder Albert)
Dieter Ranspach (Leutnant Walter v. Eschwege)
Lu Säuberlich (seine Mutter)
* Paul Wagner (Oberst v. Studtmannn)
Lilli-Ann Bork (seine Tochter Freda)
Peter Schiff (Leutnant v. Alsfeld)
Heinz Welzel (Volkmar, Walters Jugendfreund, nun Journalist)
Herbert Zernik (Herr Hoppe, Punschverkäufer)
Erich Kestin (Eisbahnpächter Mielke / Museumsbeamter Kienitz)
Ingeborg Wellmann (Elsbeth Kienitz)
Dieter Schnerk (Herrmann, Elsbeths Freund)
Edgar Ott (Gendarm)
Karl Haas (Redner)
Rudi Schmitt (Dr. Levin)
Sigurd Lohde (Herr v. Echtern)
Klaus Miedel (Herr v. Keller, Legationsrat)
Lotte Link (Fräulein am Buffet der Konditorei)

Minirollen:
Elsbeths Freundin Hanna / Ordonnanz / Kutscher / Museumbesucherin / Kuhnke, Knecht auf Gut Ahrensfelde / Jean, Kellner
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* Diskrepanz:
Im Abspann wird Paul Wagner genannt, in den Unterlagen jedoch ein Hermann Wagner geführt !?
Paul Wagner dürfte richtig sein, da nach M. Jurek der gleiche Darsteller wie Ewald von Eckstätt im Millionenbauer.
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4 weitere Mitwirkende sind bekannt:
Wolfgang Neusch
Rudi Stark
?? Vogel
?? Lieck
Regie: Ivo Veit
Ton: Peter Röske, Walter Löding, Alfred Steinke, Gerhard Dönitz, Horst Dähne
Schnitt: Christa Dromann, Rolf Schlüssler, Monika Just, Ursula Stark, Michael Sprock, Heide Essmann
Aufnahmeleitung: Werner Völkel, Wolfgang Neusch

Kurzüberblick:

Schauplatz: Das »alte« Berlin in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts und Lichterfelde, das mit der Haupt- und Residenzstadt seit 1895 durch der Welt erster elektrischen Straßenbahn verbunden ist sowie Ahrensfelde b. Angermünde.
Im Mittelpunkt steht Rieke Sandbohm, genannt Eisrieke, und ihre Liebe zu einem adligen Offizier. Das liegt zwar 30 Jahre zurück, ist aber für die Geschichte von großer Bedeutung:
Damals hatte ihr ein junger Leutnant namens Walter von Eschwege die Ehe versprochen und sie dann sitzen gelassen. Standesdünkel der Familie verhinderten die Ehe. Diesen Treuebruch hat sie nie überwinden können, nach Meinung der Öffentlichkeit verlor sie darüber den Verstand. Alljährlich im Winter wird sie melancholisch, dann zieht es sie zur Eisbahn in der Hoffnung, er möge dereinst einmal wieder auftauchen und sie erkennen. Seither trägt sie altmodische Kleidung, und an den Händen einen weißen und einen schwarzen Handschuh - weiß für die Hoffnung, schwarz für die Trauer.

Es ist Winter in Berlin, man verlustiert sich auf dem zugefrorenen Neuen See im Tiergarten. Rieke Sandbohm ist mit ihrem Bruder Albert wie jedes Jahr dort, immer noch hofft sie auf die Rückkehr ihres damaligen Verlobten. Auch ein junger Gardefüsilier-Leutnant mit seiner Fast-Verlobten Freda, der Tochter seines Vorgesetzten Oberst von Studtmann, treffen wir dort. Da ereignet sich Zwischenfall: Sie meint, in dem jungen Leutnant i h r e n Walter zu erkennen und spricht ihn an! Er bestätigt zwar, Walter von Eschwege zu heißen, streitet aber jedwede Verwandschaft entrüstet ab - diese Szene bleibt natürlich nicht unbeobachtet und spricht sich rasch im Offizierskasino herum, was ihn in seinem Regiment kompromittiert. Oberst v. Studtmann fordert ihn zur Klarstellung der Angelegenheit auf, wenn er seine Tochter Freda heiraten wolle.
Sollte es etwa einen Verwandten gleichen Namens geben? Von seiner Mutter, einer Majorswitwe, hofft sich Walter Aufklärung, und tatsächlich: Sein Onkel hieß ebenso, ist aber nach Amerika ausgewandert, nachdem die Familie die Ehe mit einer Bürgerlichen wegen ihrre Ehrpusseligkeit ablehnte. So nimmt er Kontakt mit den wohlhabenden Sandbohms auf, die eine große Villa in Lichterfelde bewohnen.

Als er in einer Weinstube zufällig seinen alten Jugendfreund Volkmar trifft, der Redakteur beim sozialdemokratischen ‹Berliner Volksblatt› ist, läßt er sich noch am selben Abend zum Besuch einer 'Sozialisten'-Versammlung überreden. Wegen Hetze gegen das Königshaus wird sie abgebrochen, in dem entstehenden Tumult bewahrt er ein hübsches junges Frollein, die Elsbeth Kienitz, vor dem Zugriff eines Gendarmen. Großspurig gibt er sich als Offizier mit Geheimauftrag zu erkennen, doch der Wachtmeister ist mißtrauisch und meldet den Vorfall dem Gardefüsilier-Regiment. Dort gerät er an den Leutnant v. Alsfeld, dem dieser Vorfall sehr gelegen kommt. Hat er doch der seinerseits ein Auge auf die Tochter des Obersten geworfen und wähnt sich nach diesem zweiten unangenehmen Vorfall wieder im Vorteil - an diesen Abend wird Walter jedenfalls noch lange zurückdenken, denn er verändert sein Leben ...

[Laufzeit je Folge ca. 23-29 min.]

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