Kunkels selige Witwe in 8 Kapiteln:Autor: Werner E. Hintz
Produktion: RIAS 1983 | Laufzeit: 232'36 Min.
Erstsendetermine:
|
Erzählerin: |
Edith Hancke |
Mitwirkende: |
Iska Geri (Hulda Kunkel)
|
Regie: Horst Kintscher |
|
Ton: | Georg Fett |
Schnitt: | Manfred Pickert |
Aufnahmeleitung: | Ingrid Beyer |
Redaktion: | Ursula Drews |
Kurzüberblick:
Zuerst machen wir mit der Kutsche einen Abstecher in die Mark Brandenburg: Die einst florierende Firma steckt in Schwierigkeiten: Mit Kaffiola, so heißt nämlich das Pulver aus der Zichorie*), das die Firma Kunkels sel. Witwe fabriziert und dem Malz-, Gersten- und selten Bohnenkaffee zur Geschmacksverbesserung [in Notzeiten auch als Ersatz] beigegeben wird, geht's bergab. Die Konkurrenz hat große Marktanteile mit Zugaben wie Kaffeetassen und -kannen abgerungen. Einzig Prokurist Dreisam, die Seele des Geschäfts, und der tüchtigste Stadtreisende (Vertreter) Willi Finke halten den Betrieb am Laufen. Um die Goldgrube wieder florieren zu lassen, muß etwas geschehen. Da trifft es sich, daß zur rechten Zeit der Unternehmer und Kaufmann Fürchtegott Demuth auftaucht, der sich gerade im Zichoriengeschäft gut auskennt. Schon in Oderberg hat er es geschickt eingefädelt, die Bekanntschaft der Kinder zu machen. Da steht natürlich bald ein Besuch an, bei dem er Hulda mächtig Avancen macht. Das macht Dreisam mißtrauisch, den die resolute Tante Tinchen auf Hulda angesetzt hat. Immerhin kann er ein geerbetes Mietshaus in Angermünde in's Feld führen. Ihre Anstrengungen verfangen bei der Schwester allerdings nicht so recht. Eine Idee muß her, und Demuth hat sie: Den Packungen sollen kleine, achtseitige Heftchen beigelegt werden, in denen von Episoden aus der Preußischen und Deutschen Geschichte, den Helden und ihren Taten berichtet wird. Nur zu komisch, daß gerade der pfiffige Finke die gleiche Idee hatte, allerdings garniert mit volkstümlicher Literatur. Notiert hatte er das auf einem Zettel, der im Kontor lag und Dreisam als Argumentationshilfe bei der Prinzipalin dienen sollte. Denn gerade war Demuth eingetroffen und hatte das Kontor besichtigt... Bei Edmunds Geburtstagsfeier lernen wir dessen neueste Bekanntschaft aus Künstlerkreisen kennen: Rosa Roselli, die aufgedonnerte Sängerin der leichten Muse, die es auf Edmund abgesehen hat und ihren Cousin, den schneidig-schnoddrigen Leutnant Theo von Zirwitz, der seinerseits Alice mächtig den Hof macht und bald um das JA-Wort bittet. Beide versprechen sich finanzielle Restauration durch die Verbindung mit den Kunkel-Kindern. Beim Sommerball der Berliner Kaufleute in Krolls Etablissement werden jede Menge Verlobungen und sogar eine Kindstaufe bekanntgegeben!
Aber leider erweisen sich sowohl die neue Rezeptur nach Herrn Demuth als auch die Heftchen mit Krieg und Kriegsgeschrei als Fehlschlag. Nun sollen schaurig-schöne, bunte Märchenhefte, eine Idee von Dreisams Tochter und Edmunds Muse Grete, zusammen mit der alten Rezeptur die Wende bringen. *) Zichorie: Das Gewächs aus der Familie der Korbblütler, im Volksmund auch Wegwarte genannt, wird heute fast nur noch als Heilpflanze bei Magen-, Leber und Nierenleiden, Rheuma, Gicht und Harnwegserkrankungen genutzt. Ihre Wurzel diente zerkleinert, gröstet und gemahlen als Geschmacksverbesserer für Malz- oder Gerstenkaffe, ("Muckefuck"), als Handelmarke am bekanntesten ist Caro-Kaffee von Nestlé, koffeinfrei und für Kinder geeignet. Zitat: Einen verstärkten Anbau der Wurzelzichorie löste zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine Erfindung aus: Die Gewinnung von Kaffee-Ersatz aus gerösteten Rüben! Vor allem Friedrich der Große unterstützte den Zichorienanbau. 1797 gab es in Preußen bereits 19 Fabriken, die den "Preußischen Kaffee" herstellten. Noch bis in den Zweiten Weltkrieg wurde viel Zichorienkaffee getrunken. Quelle: Günzburger Nahrungsmittelfabrik
[Laufzeit je Folge ca. 25-30 min.]
|
Sollten Sie durch eine Suchmaschine direkt auf diese Seite gekommen sein, so gelangen Sie hier zur Startseite! |