Die flotte Charlotte in 8 Kapiteln:

Autorin: Hermine Jüttner, frei bearbeitet von Werner E. Hintz
Erstsendetermine 1979: 4.4. / 18.4. / 2.5. / 16.5. / 30.5. / 13.6. / 27.6. / 11.7.

Produktion: RIAS 1979 | Laufzeit 225'19 Min.

Erzähler:
Ewald Wenck
Mitwirkende:
Günter Schwerkolt (Schneidermeister Karl Grünke)
Ingeborg Wellmann (seine Tochter Charlotte)
Wilfried Herbst (Traugott Schmidtchen, Zuschneider bei Grünke)
Joachim Pukaß (Rudi Waldmann, Geschaftsführer)
Lilli Schoenborn (seine Tante Leontine)
Gisela Fritsch (seine Verlobte Carola Günzel)
Joachim Röcker (Siegfried Müller, Schauspieler; Künstlername Siggi Molinari)
Lola Luigi (Brunhilde Käsebier, Schriftstellerin & seine Angebetete)
Gerd Holtenau (Abteilungsleiter Bieber)
Heinz Rabe (Bankier Günzel)
Hans Bergmann (Karl, Diener)
Regie: Ivo Veit
Ton: Rainer Czekalski, Horst Dähne, Gert Buhlmann, Christian Anders, Helmut Jantke
Schnitt: Sabine Arnold, Rainer Rottmann, Christa Rabbel, Manfred Pickert, Andreas Krause, Ingeborg Gerwien
Aufnahmeleitung: Annemarie Bienert

Kurzüberblick:

Schauplatz ist die Herrenmaßschneiderei von Karl Grünke am Hausvogteiplatz im Oktober anno 1908. Die Werkstatt ist im Parterre, wo fünf Gesellen und drei Lehrlinge werkeln, oben wird gewohnt. Seine Tochter Charlotte feiert gerade ihren 21. Geburtstag, und Meister Grünke würde es schon begrüßen, wenn sein Erster Zuschneider Traugott Schmidtchen ihr ein paar Blumen und mehr noch seine Aufmerksamkeit schenken würde.
Der Ehemann in spè traut sich aber nicht recht, und weil die Karbonaden 'in Brandenburg' gelandet sind, wird die Feier einfach auf's Bockbierfest in der Hasenheide verlegt, beschließt der Meister und spendiert sogar 'ne Droschke. Im Falle einer Verlobung würde er auch noch 'ne Flasche Schampus springen lassen, verkündet er. Drei Bockbier und drei Kümmel geben Schmidtchen, der sonst nur Malzbier gewohnt ist, den Rest und prompt vermasselt er den Antrag. Charlotte ist sauer und macht die Bekanntschaft eines gewissen Rudi Waldmann, der sich erst als Geschäftsmann, dann als Angestellter in einem großen Geschäft, vorstellt.
Und lernt den Schauspieler Siggi Molinari, Schauspieler am Wallner-Theater*) mit seiner Angebeteten Brunhilde Käsebier kennen. Die wohlhabende Schriftstellerin sieht sich als Marlitt-Nachfolgerin und ist auf dem Bockbierfest zu Studienzwecken unterwegs auf Stoffsuche für ihren geplanten Roman aus dem Berliner Volksleben.

Der Kavalier bringt sie nach Hause und beide trennen sich mit dem Versprechen, sich niemals wiedersehen zu wollen. Denn Rudi ist ja schon mit Carola, einem Mädchen aus besserem Hause, verlobt. Doch Bankier Günzels Tochter ist sich jedoch nicht sicher ist, ob sie Rudi wirklich liebt.

Tags darauf bringen zwei vertauschte Pompadours Lotte und Frau Käsebier zusammen, die sie darin bestärkt, sich auf eigene Füße zu stellen. Als ersten Schritt bietet sich eine Wohnmöglichkeit bei Frau Käsebier an, Arbeit läßt sich sicher über eine Stellenannonce finden: Das Inserat "Verkäuferin gesucht" im Kaufhaus des Ostens am Alexanderplatz sticht ins Auge. Das Treffen inspiriert sie zu dem Titel "Das Mädchen aus der Damenkonfektion" - arme Verkäuferin heiratet Kaufhausbesitzer.
Die Vorstellung beim Herrn Direktor bringt ein unverhofftes Wiedersehen: Der entpuppt sich als niemand anderes als Rudi Waldmann! Das Kaufhaus gehört seiner Tante Leontine, die schon drei Ehen hinter sich hat und skeptisch ist, was die Eheschließung ihres 'Herrn Neveu' betrifft. Zudem ist sie besorgt wegen der Geschäftslage - und tatsächlich: Rudis Besuch beim zukünftigen Schwiegervater Günzel bringt es an den Tag: Auch im Kaufhaus läuft einiges schief, Firmenbeteligungen bringen die Finanzen des Hauses in Schieflage.

Aber auch bei Grünkes werden die Aufträge von Jahr zu Jahr weniger, mit der "Konfektion von der Stange" erwächst starke Konkurrenz. So planen sie Maßanzüge in Serie zu fertigen und über Kaufhäuser zu vertreiben. Zu diesem Zweck macht sich Schmidtchen hinter dem Rücken seines Chefs mit einem Entwurf auf dem Wege ins KdO und hat Erfolg: Zwei Dutzend Anzüge von Grünke werden ins Sortiment aufgenommen und erweisen sich als Verkaufsschlager! Zukünftig wird das Haus Grünke zum Lieferanten der Herrenkonfektion.

Dort hat Charlotte es binnen kurzem zur Ersten Verkäuferin gebracht hat und wird von allen nur die "flotte Charlotte" gerufen. Demnächst soll sie sogar Direktrice werden. Eines Tages trifft Schmidtchen dort auch Charlotte wieder und eeglaubt zu ahnen, wer ihnen den Auftrag zugeschanzt hat.
Eines Tages macht sich Carola im Kaufhaus kundig und dabei kommt ihr allerlei zu Ohren: der Herr Direktor hätte eine Liebelei mit dem Personal: »Wer den Papst zum Vetter hat, der bringt es bald zum Kardinal« - worauf sie sich entlobt. Als sich eine Möbelfabrik als Schwindelunternehmen erweist und Konkurs anmeldet, geht es weiter bergab, denn Bankier Günzel will nun nach dem persönlichen Affront kein Geld mehr zuschießen - und demnächst müssen die Lieferantenrechnungen bezahlt werden.

Tante Leontine versucht zu retten, was zu retten ist: Das Kaufhaus und die Beziehung zu Carola.

*) Das Wallner-Theater, vormals Königsstädtisches Theater, lag am Alexanderplatz. Es wurde von Franz Wallner erbaut und am 3. Dezember 1864 eröffnet; erlangte Bedeutung als Volkstheater und wurde im II. Weltkrieg fast völlig zerstört.
Quellen: Wikipedia Theater | Franz Wallner

[Laufzeit je Folge ca. 27-30 min.]

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